Schömberg macht Platz für die Jugend


Schömberg. Noch steht nur der Rohbau. Doch schon im September soll das neue Jugendhaus bezugsfertig sein.

Am Donnerstag feierten Verwaltung, Gemeinderäte, Bürger und nicht zuletzt auch etliche Jugendliche Richtfest für das Gebäude am Kurpark. »Was lange währt, wird endlich gut«, befand Bürgermeisterin Bettina Mettler – noch treffender, als sie selbst wohl ahnte. Denn darauf haben mehrere Generationen Jugendlicher in der Gemeinde auf der Enz-Nagold-Platte in den vergangenen 15 Jahren gewartet.

Nach langem Ringen und dem Prüfen aller Möglichkeiten habe der Gemeinderat sich schließlich auf einen Neubau an diesem Ort entschieden, blickte die Bürgermeisterin zurück. Der Wunsch nach einem offenen Jugendzentrum tauchte allerdings bereits unter ihrem Amtsvorgänger Gerhard Vogel erstmals in den frühen 90er-Jahren auf. Eine selbst organisierte Gruppe junger Schömberger trat an den damaligen Bürgermeister mit der Bitte um Räumlichkeiten heran.

Aus dieser losen Initative entstand das Jugendcafé »Zickbock«, das sich mit der Altenbegegnungsstätte die Räume teilen musste. Dessen Trägerverein baute die ehemalige Kegelbahn im Wellenbad zu einem Jugendraum aus, der als »Nautilus« vor einigen Jahren unrühmlich geschlossen wurde.

Was die in Eigeninitiative tätigen Jugendlichen der »Gründergeneration« schon damals feststellten, habe auch der Gemeinderat erkannt, hob beim Richtfest nun Mettler hervor: An professioneller Jugendarbeit führe kein Weg vorbei.

Schömberg beschäftigt daher mit Achim Sendersky einen eigenen Jugendreferenten und baut nun auch das Jugendhaus, das rund 285000 Euro kosten wird. »Ich freue mich ganz arg«, sagte Sendersky. Die bisherige Interimslösung im Kurhaus stoße an viele Grenzen: Ab sieben Besuchern werde es eng, und an guten Tagen kämen trotz der beengten Räume bis zu 25 Jugendliche.

Dabei stellt selbst diese Zahl lediglich einen kleinen Teil der jungen Schömberger zwischen zehn und 18 Jahren dar: Rund 800 Personen dieser Altersgruppe leben in der Gemeinde.

So ist der Neubau ein starkes Zeichen für die offene Jugendarbeit – »offen« in doppelter Hinsicht. Denn das Haus mit einem großen Saal, Büro, Küche und zwei Nebenräumen soll auch anderen Gruppen zur Verfügung stehen – etwa für die Ferienbetreuung des Tagesmüttervereins oder die Jugendhilfe des Landkreises. »Die Nutzung durch das Jugendhaus hat aber in jedem Fall Vorrang«, betont Sendersky.

Das dürfte ganz im Sinne des Gemeinderats sein. Am Ende hätten für das Jugendhaus alle Fraktionen an einem Strang gezogen, freute sich Wolfgang Klasen (Grüne).

Von Wolf-Ulrich Schnurr

19.06.2009 - aktualisiert am 19.06.2009 17:36



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